1200-1299 1205/1212 Papst Innozenz Ill. bestimmte, daß die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier sowie der Pfalzgraf bei Rhein unentbehrlich bei der Wahl des deutschen Königs
<= Kaiser-Prätendent> seien. Von den sieben Kurfürsten, die König und Kaiser beim "namen kisen", hatte der Papst damit von vornherein vier Stimmen römisch ausgerichtet.
1212-1215 über den Erzbischof
und die Stadt Köln ist ein "Interdikt" verhängt, das die Ausübung kirchlicher Riten untersagt.
1220-1222 Erste Niederlassung der Franziskaner (OfM) in Köln
1225 Erzbischof Engelbert I.
bei Gevelsberg ermordet; der Mörder, Graf Isenberg, wird 1226 in Köln gerädert
1230 Bau des Overstolzen-Hauses. Tuitium (Deutz) erhält die Stadtrechte
1238-1261
KONRAD von HOCHSTADEN Erzbischof von Köln (geweiht: 28.111.39)
1247 Abbruch des alten <karolingischen> Domes wurde beschlossen
1248 am 28.4. wurde der alte Dom "heiß abgerissen"
<brannte aus>. Am 15.8. legte Konrad v.Hochstaden dann den Grundstein zum neuen, gotischen Dom; 1.Bauphase bis 1560: Chor und halber südlicher Turm <Sage v.d.Wette des Dombaumeisters Gerhard von Ryle/Amiens mit dem
Teufel>; (Vollendung 1842-1880). ALBERTUS MAGNUS wird Leiter des von ihm begründeten "Studium Generale". Einer seiner Schüler wurde Thomas von Aquin
im 13./14.Jahrhundert
bilden sich in Köln die ersten "Bauerngenossenschaften": die "Bauernbänke": St.Severin, St.Pantaleon(Weyerstr.), St.Mauritius(Schaafenstr.), St.Gereon, St.Christoph(Friesenstr.), St.Kunibert (Eigelstein). Die
Höfe waren innerhalb der Stadtmauern, die Feldflurbearbeitung fand vor den Toren statt.
Ritterhäuser: Overstolzen (i.d.Rheingasse 8), von Aducht, Lyskirchen, Gryne, Kleingedank, Hardefust, Ritterburgen: Rodenkirchen,
Rondorf, Vochem, Lechenich, Fischenich, Gymnich, Bedburg, Arff/Worringen, Hürth, Gleuel, Pulheim, Bachem, Hermülheim, <Overstolzen in> Efferen, rrh.: Mülheim, Merheim, Brück, Rath, Flittard, Mielenforst-, Iddelsfeld, ....
Schönrath ->
Die Ritterhäuser wurden in Köln später teilweise in breite Patrizier-Wohnhäuser mit Nebengebäuden, Lagerhäusern und/oder Gärten <nach hinten hinaus> umgebaut. Vielfach wurden sie auch Niederlassungen
auswärtiger Klöster und Fürstenhäuser.
Nach dem Niedergang in der Frankenzeit hatte die Stadt inzwischen wieder 37-50.000 Einwohner und war so die größte Stadt in Deutschland; aber wie es darinnen aussah<!>: Es gab
keine Wasserleitungen, keine Kanalisation mehr; Schlamm und Scheiße flossen mitten auf den "Straßen" und "Gassen" an den <Fachwerk-> Häusern der Handwerker und an den klein<st>en Reihenhäusern unter
einem Dach (Unter Sa<e>chse<h>n Hause<r>n, wo heute das große Geld liegt) vorbei; und auch die Stadt-Boore füllten ihre Düngehaufen vor den Türen ihrer Häuser auf der Straße auf. Auf den Straßen von damals zu
gehen, war ebenso unhygienisch und unappetitlich wie heute in unseren Flüssen zu baden. - Zur Belebung des Fremden-"Verkehrs" gab es natürlich auch Bade<r>stuben: Bordelle mit "Call-Girls" <die Dirnen
mußten rote Kopftücher tragen> trotz aller Angst vor den "Franzosenpocken"<Tripper> und auch der "spanischen Krankheit "<Syphilis>. Und so waren dann auch die Pest-Epidemien von 1337, 1349 und
1666/67, die Juden-Seuchen(!!)" vorprogrammiert. An der Südseite der ehemaligen Römerstadt floß immer noch der ehemals saubere Hürther Bach, wurde aber durch die dort ansessigen Textilhandwerker zum übel "duftenden",
zum "Duffesbach". Mußte er doch die ganze (Urin-originäre) Ammoniak-Abwässer-Entsorgung der Gerber(Rothgerberbach), der <"Kölner Blau"->Färber(Blaubach)-(der Grundfarbstoff war "Waid" vom
Waidmarkt, das sich wiederum mit Urin von Gelb über Rot und Violett zu Blau wandelte), Tuch- und Filz-walker (Filzengraben) aufnehmen und in den Rhein ableiten. Samstags bis dienstags durften alle diese Handwerker k e i n e
Abwässer in den "Duffesbach" ablassen, denn montags und dienstags wurde das "s a u b e r e Wasser des Hürther Bachs" für die Brauereien gebraucht. Dat Wasser vun Kölle es jot !
1254 Gründung des
"Rheinischen Städtebundes", des Vorläufers der "Hanse" beim Handel mit Flandern (Brügge, Antwerpen) und England. Köln hatte ja seit etwa 100 Jahren das Stapelrecht zwischen Ober- und Niederrhein.
1258
ALBERTUS MAGNUS, *1193,+1280, Dominikaner, Realist, Naturalist <Botaniker,Zoologe>, ist <als "Präsident des Bundesverfassungsgerichts"> wesentlich mitbeteiligt am Großen Schied, dem "Frieden von
Köln" zwischen Erzbischof Konrad von Hochstaden und der Stadt.
1259 Erste Kölner "Bierbrauer-Zunft" Konrad von Hochstaden bestätigt und garantiert am 7.Mai der Stadt das Stapelrecht = 3 Tage
"Veredelung" aller Waren, die Köln passierten, z.Bsp. bei der Umladung von Ober- auf Niederrheinschiffe u. umgekehrt. Nur Kölner hatten das An- und Verkaufsrecht und der Stempel der Stadt, die damals wirtschaftlicher
Knotenpunkt im euroropäischen Westen war, die Zeichnung" als "Kölner Habe" bedeutete bis ins 18.Jhdt.-Weltmarkt-Qualität !!
1261-1274 ENGELBERT II.<von Falkenburg>, Erzbischof von Köln
1262-1267 die Bürger von Köln verstehen sich nicht mit ihm; er verbot z.Bsp. das Bierbrauen. (Symbolfigur dazu: Bürgermeister Grin <den es nie gegeben hat> wird von Pfaffen an den Erzbischof verraten und kämpft mit
dem "Löwen".)
1268 14.,/1-5.Okt.: Schlacht an der Ulrepforte; (Schuster Havenit hat durch de Muure gebroken). Kölner Zünfte zusammen mit dem "Patriziergeschlecht der Overstolzen" besiegen die
"Erzbischöflichen" unter Engelbert II.,Graf v.Falkenburg, die vom Geschlecht der Weisen unterstützt werden. Der Erzbischof verlegt seine Residenz von Köln nach BONN. Seither durfte er seine Bischofskirche, den Dom in Köln
nur über den "Bischofsweg" rund um die Stadtmauer und dann nur auf dem kürzesten Weg durch die Stadt über "Unter Kahlenhausen"-"Johannisstr." betreten; und vor dem Stadttor muß er dann auch noch
"Bitte,bitte!" machen. De facto war das in der Stadt die Trennung der "weltlichen" Macht des Bischofs von der "geistlichen". Die Verlegung der Residenz bringt allerdings auch manche Nachteile für
die Stadt mit sich. Der "Landesfürst" gibt Geld natürlich nur noch für seine neue Residenz aus.
im 13.Jhdt. war in Köln die Weber-Zunft<Innung> die mächtigste.
1269
Gotisches Siegel der Stadt Köln
1271 Mit Hilfe von Bruder Albert<us Magnus> schließt EB Engelbert einmal mehr einen "Frieden von Köln" mit der Stadt.
1274
Erzbischof Engelbert Il. stirbt, begraben im Bonner Münster.
1281 Kölner, Lübecker, Hamburger Kaufleute gründen in London ein allgemeines "Hanse-Kontor".
1288 5.Juni: Köln wird durch den
Sieg in der SCHLACHT bei WORRINGEN de facto "freie Reichsstadt". Der besiegte Erzbischof Siegfried von Westerburg und seine Nachfolger dürfen sich zwar weiterhin <weltliche> Herren der Stadt nennen, werden aber
innerhalb der Stadt Köln nur noch als "geistliche" Herren und als "Blutrichter", d.heißt bei Verhängung der Todesstrafe, anerkannt. Außerdem behielt der Erzbischof das Münzrecht.
1288-1396
In Köln herrschen die "Patrizier",
1289 wird ein "Judenghetto" errichtet
1297 Erste urkundliche Erwähnung von Riehl |