1600-1699 1604-1638 an der Rheinfront wird das Bollwerk errichtet
1618-1648 Prager Fenstersturz; Anlaß zum 30-jährigen Krieg bis Köln bleibt neutral (und
beliefert alle Kriegführenden!!, denn das bedeutet für ca.40000 Einwohner <incl.Fremdarbeiter, Niederländer, Spanier> wirtschaftliches Hoch. - die Kölner "klüngel"ten" und waren <opportunistische>
Kriegsgewinnler. Sowas gibt es heute nicht mehr !??
1627 Die Witwe und private Postmeisterin (Konkurrenz der Thurn u. Taxis) Katharina Henot, Schwester des Propstes Hartger von St.Andreas, wird aus dem
Kirchenbezirk heraus(!!) verhaftet, nach dreimaliger schwerer Folter als "Hexe" zum Tode verur-teilt und am 16.Mai auf Melaten "verbrannt". Aus Mitleid hatte der Henkersknecht sie jedoch vorweg erdrosselt. Das
war nur der bekannteste von vielen Hexenprozessen über achtjährige Mädchen so gut wie über insbesondere ältere Hebammen.
1632 Deutz wird von dem schwedischen General Baudissin erobert. Am 22.Dezember fliegen ein
Pulverlager und die Pfarrkirche St.Urban in die Luft; 300 Tote - Wer hat gezündelt? Die Kölner?, ein Pyromane?, marodierende Schweden?. Köln, das während des 30-jährigen Krieges neutral ist, bleibt von Eroberungen verschont.
1632 Der beim Hexenprozess gegen Katharina Henot in Köln als Lehrer am "Tricoronatum" <seit 1613> lebende Jesuit Friedrich von Spee <geb.1591> veröffentlicht -zuerst anonym- seine "Cautio
criminalis" gegen den Hexenverfolgungswahnsinn.
1635 Friedrich von Spee in Trier verstorben
1634/1637 JAN VON WERTH (geb. in Büttgen/Neuß, Herzogtum Jülich-Kleve-Berg) war bei Wallenstein's
Reiterführer Pappenheim groß geworden. Bei Nördlingen besiegt er ein Schwedenheer und wird Generalfeldmarschall und in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Als Reitergeneral vertrieb er die Franzosen von der Festung
Ehrenbreitstein/Koblenz und ermöglichte so wieder freien Handel auf dem Rhein. Das war der Stadt Köln wert, ihm eine großzügige Belohnung (40.000 Taler od. 400 Goldgulden?) und andere Vergünstigungen zukommen zu lassen. Davon
erwarb er u.a. den Raitzenhof bei St.Gereon. Daraus entstand die Sage von Jan un Jriet. Jedenfalls war er mindestens zum zweiten Mal verheiratet und hatte min. drei Kinder. Der zu dieser Zeit aufkommende Handel mit
"Kolonialwaren" der Spanier, Portugiesen, Engländer, Holländer schmälert all-mählich jedoch wieder Köln's Bedeutung; es geht wieder in die "Talsohle" mit "Schlamm und Scheiße" und "kölschem
Klüngel".
1637-1640 Peter Paul Rubens malt "Kreuzigung Petri", die dann
1642 in St.Peter aufgestellt wird
1642 Maria von Medici, Gemahlin des ermordeten Königs
Heinrich IV von Frankreich, stirbt, von Richelieu verfolgt, am 3.Juli in der Sternengasse <heutige Nr.10>
1648 Westfälischer Friede <zu Münster und Osnabrück>
1650-1794 die Stadt
unterhält ein Berufssoldaten-Korps <ca.300 Mann>, die "Roten Funken", eine Polizeitruppe zur Bewachung von 17 Stadttoren u. für Zolldienste (Schmuggelaufdeckung). Geringe Bezahlung machte diese
"Bürgerwehr" vom Gärtner zum Bock.
1655 letzter Hexenprozess in Köln: ein 12-jähriges Mädchen wird enthauptet und verbrannt
1657 der Rat verbietet "Mummerei" zu Karneval
1669 die "Hanse" stirbt allmählich. Auf dem Hansetag in Lübeck sind nur noch 9 Teilnehmer: Lübeck, Hamburg, Bremen, Danzig, Rostock, Braunschweig, Hildesheim, Osnabrück, Köln.
1680-1686 Erhebung
des NIKOLAUS GÜLICH (geb.1644), Band- und Manufaktur- warenhändler, gegen den "Klüngel" im Rat der Stadt <General-Inquisition!". Er hat zunächst Erfolg und läßt Stadtnotar Husselmann <7.8.83 enthauptet> und
Syndikus Judendonck am 24.6.1683 verhaften. Obwohl er nichts davon verstand, ernannte er sich selbst zum Syndikus und wurde "Diktator". Das war zuviel!
1686 wurde er von Kaiser Leopold geächtet und am
23.Febr. auf der "Mülheimer Heide" geköpft. Seinem abgetrennten Kopf wurde bis zur Franzosenzeit auf dem Gülichsplatz, wo sein Haus gestanden hatte, ein Denkmal errichtet. Sein Grund und Boden durfte <bis heute>
nicht mehr bebaut werden. Heute steht dort der "Fastnachtsbrunnen".
l695 Giovanni Paolo de <Johann Paul> Feminis(*1660) stellt in Köln (des aqua miserabilis wegen??) "aqua mirabilis" her,
dessen Rezept er aus seiner Heimat im ital.Vigezzo mitgebracht hat. |